Montag, 18. Mai 2009

Theorie-Forum

Am 9. und 10. Oktober 2009 findet in Magdeburg das dritte Theorie-Forum der Theorie-AG statt, die sich im Jahr 2005 in der Kommission Medienpädagogik der DGfE gebildet hat. Das Thema des Magdeburger Theorieforums lautet: Die konstitutive Kraft der Medien.

Im Mittelpunkt steht die Frage nach der sozialisierenden Wirkung der Medien. Dass Medien eine sozialisierende Kraft entfalten, wird niemand ernsthaft bestreiten. Die Frage ist jedoch, wie radikal man das mit dieser Aussage Gemeinte fassen muss. Zum einen könnte man sagen, dass Medien eine Sozialisationsinstanz neben anderen darstellen. Zum anderen könnte man sagen, dass Sozialisation immer medial oder mindestens medial induziert stattfindet, dass Sozialisation also immer schon unhintergehbar mediale Sozialisation ist.
Die konstitutive Kraft der Medien geht über Sozialisation aber auch hinaus. Medien konstituieren Realität (z.B. die Realität des "11. September"), und sie konstituieren im weitesten Sinne Öffentlichkeit. Auch in diesen Fällen ist die Unterscheidung in genuin mediale Anteile und nicht mediale Anteile immer seltener möglich und auch nicht mehr sinnvoll, so dass mediale Dimensionen unhintergehbar in konstitutive Zusammenhänge eingeschrieben sind: "Konstitution von..." ist immer zugleich "Mediale Konstitution von..."
Verschiedene Theorien bieten unterschiedliche Möglichkeiten, um diese grundlagentheoretisch orientierten Fragen zu diskutieren. Klassische Sozialisationstheorien würden vermutlich die Position bestätigen, dass es Sozialisation und als Teil davon mediale Sozialisation gibt, dass beide Anteile also getrennt werden können. Theorien des symbolischen Interaktionismus (Mead) oder der symbolischen Formen (Cassirer) würden wahrscheinlich eher für die Position argumentieren, dass Konstitution immer unhintergehbar auch mediale Konstitution ist.
Auf dem Theorie-Forum wollen wir uns mit verschiedenen Theorien beschäftigen, um solche Fragen zu erörtern.

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